Schmerztherapie
Warum empfinden wir Schmerzen?
Schmerzen entstehen bei Überlastung oder Verletzung eines Gewebes. Sie haben eine wichtige physiologische Warnfunktion, da sie das Individuum dazu veranlassen, sich dem schmerzauslösenden Stimulus zu entziehen bzw. ihn zu vermeiden. Darüber hinaus ist Schmerz in der Heilungsphase wichtig, da er Schonverhalten induziert, welches eine weitere Traumatisierung von Körperstrukturen verhindert. Akute Schmerzen besitzen somit eine wichtige biologische Funktion.
Schmerz entsteht in Schmerzrezeptoren (Nozizeptoren), die in den unterschiedlichen Gewebearten des Körpers vorkommen. Es handelt sich dabei meist um freie Nervenenden, die auf verschiedene Reize reagieren, z.B. thermische Reize (Hitze, Kälte), mechanische Reize (Druck, Verletzung) oder chemische Reize (Entzündung, Säuren, Gifte).
Schmerzen begleiten oft Erkrankungen oder Verletzungen, können aber als Schmerzsyndrom einen eigenen Krankheitswert erlangen. Der Schmerz besteht dabei über Monate (chronischer Schmerz).
Vom Schmerz zur Behandlung
Die sensiblen Nerven der Haut stehen mit den vegetativen Nerven der inneren Organe über die sogenannten kutiviszeralen Reflexe in Verbindung. Die sensiblen Nerven dieser Hautareale treten außerdem auf gleicher Höhe ins Rückenmark wie die sensiblen Nerven der zugeordneten inneren Organe, sodass bei Schmerzzuständen oder Fehlfunktionen des inneren Organs auch eine Überempfindlichkeit bzw. Schmerzen in den zugeordneten Hautarealen auftreten können. (bekanntestes Beispiel: Schmerzen im linken Arm bei Angina Pectoris oder Herzinfarkt).
Das Wissen um diese Zusammenhänge ermöglicht neben der klassischen medikamentösen Schmerztherapie einen weiteren Behandlungsansatz, welcher das Aufspüren der “wahren“ Schmerzursache in den Vordergrund stellt. In Kenntnis dieser Ursache kann die geeignete therapeutische Behandlungsform (siehe therapeutisches Spektrum) zur Linderung beitragen und den Schmerz möglicherweise ganz besiegen.